Einladung zum Empfang im Palazzo Bembo
Anka Landtau in Venedig
Reflexionen über die Neugier und das Glück
Mittwoch, 5. Oktober 2022
Beginn: 15 Uhr (voraussichtliches Ende 18 Uhr)
PERSONAL STRUCTURES 2022. REFLECTIONS (bis 27.11.22)
Palazzo Bembo (ECC), Riva del Carbon # 4793, Venedig (Nähe Rialto Brücke)
Reflexionen – Ein Rundgang mit Verena Voigt M.A. (GFZK e.V.)
Um Anmeldung wird gebeten: kontakt@verena-voigt-pr.de
Liebe Freund:innen von Weltkunst Angeln,
liebe Freunde:innen der Kunst,
das ECC präsentiert bereits zum sechsten Mal im Palazzo Bembo an der Rialto-Brücke in Venedig in den PERSONAL STRUCTURES internationale künstlerische Positionen; 2022 lautet der Untertitel „Reflections“ und verweist auf die gesellschaftlichen und politischen Brüche und Umbrüche der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart. Anka Landtau aus Struxdorf (Schleswig-Holstein) gehört zu den 200 Künstler:innen, die ihre Produktionen hier bzw. im benachbarten Palazzo Mora oder Marinaressa Garden (Haltestelle Arsenale) präsentieren.
„Reflections“ bedeutet nicht nur gedankliche Reflexion, optische Spiegelungen oder Spiegelungen auf dem Wasser, sondern ebenso das Zurückwerfen von Wellen an einer Grenzfläche. Anka Landtau gibt ihrer Installation den Titel „Die Glücklichen sind neugierig“ (Friedrich Nietzsche) und nimmt damit eine persönliche Setzung vor: Das Fundstück aus Schleswig-Holstein ist ein in Bronze gegossener beschädigter Eimer, in dem sich Flaschenscherben sowie ein altmodisches Mobilfunkgerät befinden. Auf dem Display läuft die Dokumentation eines im Atelier inszenierten Frühlingserwachens, entstanden im Januar 2021, mitten im Corona-Lockdown als einer Zeit gemeinschaftlichen Zurückgeworfenseins.
Die Künstlerin Anka Landtau erfindet nicht das erste Mal neuartige Beschwörungsrituale im Grenzgebiet von Natur und Kunst. Normalerweise werden die Figurinen in der Nähe ihres Ateliers „ausgewildert“. Im Palazzo Bembo verwandelt sie das zerschlissene Gefäß in eine kraterähnliche, futuristische Landschaft. Der digitale Miniatur-Ritualtanz erschafft damit mehr als eine zusätzliche Reflexionsebene: Was zunächst wie ein vorzeitliches Jahreszeitenfest anmutet, wird zu einem Wiederherstellungsritual der beschädigten Umwelt und der zerstörten Natur. Erst auf den zweiten Blick fallen die aus ihrem Werk bekannten weiblichen Skulpturen auf, die den Krater neugierig erkunden. Geschichte, Gegenwart und Zukunft verbinden sich zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung gegenüber den bereits sichtbaren Vorzeichen einer drohenden Klimakatastrophe.
Die Multimedia-Bronzeinstallation erzeugt eine Vielzahl verspiegelter Brechungen, Reflexionsversuche und Fragenstellungen. Am Mittwoch, 5. Oktober laden die Künstlerin und der Kunstverein Weltkunst Angeln e.V. zu einem öffentlichen Rundgang mit Empfang in den Palazzo Bembo ein.